Brief an Ministerin Giffey

Eine Mutter schreibt an die Familienministerin Giffey

Die Antwort einer Mutter und Pädagogin an Frau Giffey, nachdem diese im Frühjahr 2019 den Satz postete: „Wir sind auf dem Weg zu einer der kinderfreundlichsten Nationen Europas“ (Es ging um das Thema Kinderrechte).

Folgender Kommentar kam dann sinngemäß von einer Leserin: 

Sehr geehrte Frau Giffey – als dreifache Mutter und Pädagogin möchte ich Ihnen das Buch „Kindheit 6.7“ von Michael Hüter sehr ans Herz legen. Es bestätigt, was ich in den letzten 15 Jahren tagtäglich beobachte:
wir machen unsere Kinder kaputt, bevor sie überhaupt ihren Weg ins Leben finden können!

Lesen Sie – lesen Sie gründlich. Verlassen Sie einmal die Denkschiene, dass allein die Ganztagsbetreuung –  und das schon vor der Vollendung des ersten Lebensjahrs – allein selig macht (denn das macht sie nur den Finanzminister, wenn die Mütter im Vollzeitjob fleißig Steuern zahlen). Nie zuvor seit der industriellen Revolution, wo Kinder schon mit 10 Jahren in Fabriken arbeiten mussten, waren unsere Jüngsten so krank und ausgebrannt wie heute.
Erstklässler mit chronischen Kopfschmerzen, Kindergartenkinder mit stressbedingtem Asthma, übersteigerte Aggressivität oder absolute Teilnahmslosigkeit – reden Sie mit Fachärzten, mit Kinderpsychologen, lesen Sie internationale Studien!
Heute ist es eine Strafe, Kind zu sein – ohne Zeit zum freien Spielen, zum Verabreden mit Freunden, zum auf-die-Bäume-klettern und Wolken begucken.
Beenden Sie den Wahn zu immer mehr Ganztag – sorgen Sie dafür, dass der Hauptverdiener der Familie in der Lage ist, das Leben der Familie zu finanzieren und ein Elternteil ab mittags für die Kinder zuhause sein kann (wenn die Eltern es wollen).
Kein Kind braucht aus kindlicher Sicht eine Ganztagsbetreuung – und schon gar nicht vor dem vollendeten dritten Lebensjahr – das ist eine Erfindung der Wirtschaft und die Familien folgen aus Zwang, denn die Lohnpolitik in Deutschland ist eine Katastrophe!!!