Erfahrungsbericht einer Mutter mit einem 7- und 2-jährigen Kind:
Da ich gerade vor der Frage stand, meine fast 2-jährige Tochter demnächst in eine Krippe zu geben, bin ich auf der Suche nach Informationen auf Ihre Seite „Gute erste Kinderjahre“ gelangt. Zum Glück! Ich habe den angebotenen Platz abgesagt und werde sie frühestens mit 3 Jahren in den Kindergarten geben!
Was mich allerdings zutiefst bewegt ist die Erkenntnis, dass mein, inzwischen fast 7-jähriger Sohn, genau die von Ihnen beschriebenen Qualen erleben musste!
Er kam mit 14 Monaten in eine Krippe, wurde teilweise weinend und klammernd von mir gerissen und hat fast die gesamte Krippenzeit über mit Trennungsschmerz beim morgendlichen Abgeben gekämpft.
Mir wurde gesagt, ICH solle nicht klammern, weil ihm die Trennung dann noch schwerer falle. Er beruhige sich auch, sobald ich weg sei. So bin gegangen.
Hätte ich doch nur auf mein Gefühl gehört!
Heute zeigt er die von Ihnen beschriebenen Symptome wie:
- schlechte Stressregulierung,
- das Gefühl, nicht geliebt zu werden,
- das Leben als anstrengend und gegen ihn gerichtet zu empfinden,
- Schwierigkeiten soziale Kontakte zu knüpfen,
- impulsives Verhalten,
- launisch und unglücklich zu sein.
Er äußert Sätze wie:
- „ich bin kein echter Mensch“,
- „das Leben ist so anstrengend“,
- „ich will zurück in den Himmel“,
- „habt ihr mich überhaupt noch lieb?“,
- „Ich fühle mich schlecht, ich fühle mich krank“,
- „ich bin ein scheiß dummer Junge“,
- „meine Seele brennt und tut so weh“ usw.
Wir haben im Alltag daheim Schwierigkeiten mit seiner launischen Art. Im Kindergarten und in der Schule ist er bisher eher angepasst.
Ich schreibe Ihnen nun, da ich irgendetwas Tröstliches suche, eine Chance für uns, das nicht mehr rückgängig zu machende zumindest ein wenig zu heilen. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen, wie ich ihm als Mutter helfen kann, ein wenig zufriedener zu werden, sein Selbstvertrauen zu stärken? Ich fühle mich so hilflos!
Ihre Flyer „Welche Betreuung für mein Kind“ werde ich, überall wo es möglich ist auslegen, da mir sehr daran gelegen ist, anderen Müttern und Kindern damit zu helfen.
Schlimm ist, dass man sich kaum getraut, jemanden zu diesem wichtigen Thema anzusprechen, da es ja für viele so normal ist, die Kinder früh weg zu geben und sie auch gar nicht wissen wollen, was das anrichtet. Umso wichtiger wäre es, dass Medien, Ärzte, Hebammen usw. einen aufklären. Fehlt dazu der Mut? Fehlt das Wissen?